Auszug aus dem Buch von Dirk Liesenfeld und Dr. Christiane Saur (Erscheint Mitte 2024): „Liebe, Sexualität, Beziehung und Partnerschaft – der vierfache Pfad zum Glück”
Das ist eine Frage, die – wie jede andere Frage auch – auf verschiedenen Ebenen beantwortbar ist. Meist werden Fragen nur auf der niedrigsten Ebene beantwortet. Das wäre in diesem Falle die Antwort:
„Tantra kommt aus dem Sanskrit und heißt bla, bla, bla. Es gibt das traditionelle und das neo-Tantra bla, bla. Also der ganze Wikipedia-Kram. Dann hängt man vielleicht noch dran, wie sich Tantra ausprägt, also durch Massagen, Rituale und was weiß ich.”
Nun auf die Frage bezogen „Was ist Tantra?“ ist die hohe Antwort vielleicht eher folgende:
Tantra ist kein festes Konzept, sondern eine Lebensart, die ein jeder für sich selbst entdecken kann. Jeder Mensch darf also sein eigenes Tantra „erfinden“. Dabei ist Tantra auch die Lehre vom Yin und Yang, oder verständlicher ausgedrückt: Von der Leere und der Fülle, bzw. der Dualität.
Manche Menschen nennen dies auch „böse“ und „gut“. Oder „Teufel“ und „Gott“. Oder „Leid“ und „Freude“. Oder „Schatten“ und „Licht“. Du kannst das sehr gut im Yin-Yang-Zeichen sehen. Zwei Pole – in dieser Darstellung Schwarz und Weiß – und ganz tief drin, zum Beispiel im Weißen, der jeweilig andere Pol, also ein kleiner Punkt Schwarz. Darauf komme ich noch später zurück.
Doch es ist alles ein und dasselbe: Ein Gegensatzpaar, welches nur gemeinsam zur Erfüllung und zum inneren Frieden führt. Das ist die tiefste Aussage des Tantra, welche ein sehr guter Ansatz zur wahren Selbsterkenntnis ist: Entdecke und erfahre alle Pole in dir und in der Welt – sowohl den Pol der Fülle (oder wie du es nennen magst), als auch den der Leere. Das Yin-Yang-Zeichen ist nur mit beiden Polen in perfekter Harmonie.
Doch bei den meisten Menschen sieht das Yin-Yang-Zeichen wohl eher so aus: Man vermeidet den dunklen Pol und beschneidet sich im hellen:
Es entsteht ein apartes Grau – ein Zwischenzustand, weder ganz lebendig noch ganz Tod. Die beiden Extreme spielen sich zwischen Hell- und Dunkelgrau, also nur wenige Prozent, des möglichen Spielfeldes des Lebens. Denn das Weiß und das Schwarz bilden ja nur die beiden Extremgrenzen zwischen: Alle Farben und keine Farben.
Daher kann ein Yin-Yang-Zeichen durchaus auch bunt sein.
Doch warum leben nicht alle Menschen so bunt? So lebendig? Die Antwort ist recht einfach, doch es braucht sehr viel Mut sie zu sehen. Beim ersteren Pol tun sich ja noch die meisten Menschen scheinbar recht leicht: Fülle, Lust, Ekstase, Gott, Licht – das ist ja auch recht klasse, nicht wahr? In der ewigen Suche danach bleiben dann auch viele Menschen hängen. Daher verbinden fast alle Menschen „Tantra“ eben nur mit Sinnlichkeit, Erotik und Ekstase.
Im Tantra geht es darum BEIDE Pole in Reinform zu erfahren und anzunehmen. Und aus diesen beiden Extremerfahrungen öffnet sich automatisch das gesamte, bunte Spektrum des Lebens. Ein jeder Mensch, der Fülle voll und ganz lieben kann, findet auch den Zugang zur Leere. Und das ist es, was das Yin-Yang-Zeichen uns noch zeigen will: Ganz tief drin zum Beispiel in der Fülle, ist das geheime Törchen zur Leere. Das heißt, so geheim ist das nicht, man kann es ja deutlich sehen.
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Tantra eröffnet nun eine Art „Trainingslager“ oder „Spielplatz“ oder „Selbsterkenntnisraum“, in welchem man einerseits das Yin und Yang erforschen kann und andererseits ein Gespür für den inneren Gleichgewichtspunkt findet. Dieser ändert sich ständig – heute so und morgen vielleicht wieder ganz anders. Doch mehr und mehr werden diese vormals sprunghaften Änderungen oder die resignierte Mittelmaßlinie wieder zu einer fließenden Welle.
Aus dieser resultiert dann die Basis für ein harmonisches und kraftvolles Leben.
Es ist das, was mir (und der Welt um mich herum) irgendwie guttut, ohne, dass ich genau weiß, warum überhaupt. Und es hat sehr wohl immer mal wieder mit Sexualität zu tun, aber es geht weit, weit darüber hinaus. Die Sinnlichkeit an sich ist ein sehr, sehr wertvolles Lebenselement. Eine Möglichkeit vorhandene Verletzungen und störende Grenzen zu erkennen und zu durchdringen – eben genau, um mir und anderen wohlzutun. Selbsterkenntnis ist in diesem Sinne eine bestimmte Ausrichtung aufs Leben. Es ist eigentlich nicht mehr oder weniger, als die Frage an mich selbst:
Wie kann ich leben, so dass mein Leben voller Schönheit, Liebe und Erfüllung ist?
Was ist also Tantra in seiner tiefsten Essenz? Nichts weniger, als die mutige Suche, nach dem, was mich davon abhält WIRKLICH frei und glücklich zu sein.
Tantraretreats sind jedoch viel mehr, nämlich eine sehr kraftvolle Mischung von Selbsterkenntnis und Tantra. Dies geht weit über sogenannte „Erotikmassagen” hinaus.
Dies gilt natürlich nicht für jeden Workshop, der unter dem Titel „Tantraseminar” wirbt. Wichtig für jeden Mann oder jede Frau, die diesen Schritt machen möchte ist, dass der oder die Seminaranbieter an sich selbst und in sich selbst einen gewissen transformatorischen Schritt gemacht haben.
Wir bieten seit 1994 Tantra an, seit vielen Jahren auch im Umfeld von Berlin. Für uns ist Selbsterkenntnis ein Erfahrungsweg. Natürlich gibt es da auch eine gewisse „Theorie”, die dahinter steht. Dies aber eher im Sinn von Erkenntnissen und Einsichten, die in der Summe dann zu diesem Wissensschatz führen.
Du könntest alle Bücher der Welt über dieses Thema lesen und würdest dennoch der tantrischen Erkenntnis nicht einen Deut näher kommen – wenn du es nur beim „lesen” und „verstehen” belassen würdest. Damit es zur Selbsterkenntnis wird, ist es unerlässlich, dass du in Verbindung mit der Welt trittst. Dies geschieht im Kontakt mit dir selbst (das steckt ja auch schon im Wort drin) und im Kontakt mit anderen Wesen; Menschen eigenen sich dafür sehr gut.
Doch auch hier führt die SELBST-Erkenntnis immer wieder zu dir zurück. Alles, was einem begegnet, führt man wieder in sich und auf sich zurück. Man begreift sich immer mehr als Ursache für alles, was da so geschieht. Dies ist nicht gemeint im Sinne von Schuld. Viel mehr ist es als Ursache und Wirkung zu begreifen.
Darin steckt eine unfassbar große Chance zur wirklichen Freiheit. Zum unverbrüchlichen Glück und allertiefster Erfüllung. Es bietet die Möglichkeit zur vollkommenen Selbstermächtigung.
Du trägst Dein Glück in Deinen eigenen Händen!
Nicht wenige Menschen kommen über sogenannte Tantra-Massagen in den ersten Kontakt mit „Tantra”: über die DVDs oder einem tief greifenden Erlebnis bei einer Masseurin oder einem Masseur.
Dies ist jedoch nur ein Aspekt des tantrischen Weges. Sicherlich einer der bekanntesten und vermutlich auch einer der angenehmsten
Es ist daher wichtig zu wissen, dass „nur” das Massieren alleine noch nicht wirklich zu tief greifenden Erkenntnissen und Einsichten führt. Denn das, was den tantrischen Weg von vielen anderen Ansätzen unterscheidet, ist die Einbeziehung von:
Der authentische „Tantriker” arbeitet auf allen Ebenen. Nichts muss in einem Tantraseminar ausgespart werden. Und nichts muss aber auch unbedingt einbezogen werden. Dies gilt dann auch für alle Bereiche des Lebens und spiegelt sich dann wider:
Lass uns kurz über Tantraretreats sprechen – ein jedes ist einzigartig; hat seinen eigenen Fluss und seine eigene Dynamik. Je nachdem, wie sich die Gruppe zusammensetzt und welcher Fokus durch die Leitung gesetzt wird. Dabei ist aber auch immer die Gefahr, dass der Fokus schon zu sehr eine Richtung vorgibt, die eigentlich gar nicht natürlicherweise entstehen würde. Wir sind daher dazu übergegangen, keine Themen mehr einem Kurs vorzugeben. Das, was die Menschen mitbringen, ist aus sich selbst heraus das „Thema“.
Falls Du neugierig geworden bist, findest Du hier unsere Seminartermine und die Möglichkeit, Dich anzumelden. Wir freuen uns auf Dich
Das braucht manchmal ganz schön Mut, führt aber immer zu Erlebnissen und Erfahrungen, die wahrhaftig sind und auf tiefster Ebene berühren.
Gerade das Einbeziehen von sinnlichen Elementen, wie zum Beispiel der Tantramassage, öffnet dabei eine ganz besondere Dimension. Viele Menschen betrachten eine Tantramassage nur als ein sinnliches Erlebnis. Doch es ist viel mehr als das. Diese Art der Begegnung zwischen Mann und Frau verbindet die drei Ebenen von Körper, Geist und Seele.
Weitere Elemente, wie zum Beispiel das holotrope Atmen oder die Schwitzhütte ermöglichen es, noch tiefer in die Verbindung zu gehen – sowohl mit sich selbst, als auch mit den anderen Menschen.
Letztlich eigentlich nur die Definition.
So oft passieren zwischen Menschen nur deswegen Missverständnisse, weil wir bei gleichen Worten unterschiedliche Dinge meinen. Sobald wir ein Wort hören, bildet sich sofort in uns ein Set aus Bildern, Gefühlen, Meinungen und Erwartungen.
Das Wort Erotikmassage oder die Formulierung erotische Massage erzeugt dabei meist ein anderes Set, als das Wort Tantramassage oder die Formulierung tantrische Massage.
Ich verstehe das Wort Tantra dabei als weiter gefasst, als nur Erotik. Es kann die Sinnlichkeit mit einbeziehen – muss es aber nicht. In diesem Sinne sehe ich das Massieren als Element in einem Seminar ebenfalls als weiten, offenen Raum. Dieser dann eben auch zur Sinnlichkeit führen – wenn es denn gut passt. Doch es kann eben genauso gut auch zu ganz anderen Geschenken führen:
Dadurch kann dann eben zum Beispiel in Tantraseminaren eine Öffnung erfolgen, die es erlaubt, tiefer zu forschen und holistischer (also ganzheitlicher) zu erleben. Heilsame Ganzwerdung auf tiefster Ebene wird möglich.
Dieses loslassen und mit dem gehen, was sich zeigt, ist vielleicht auch das am stärksten hervorstechende Merkmal eines Tantrikers.
Ich finde in mir mehr und mehr solch eine Fülle, dass ich immer weniger und weniger auf das Außen angewiesen bin. Sowohl auf körperlicher, als auch auf emotionaler Ebene.
Das ist Freiheit auf höchstem Niveau. Ich bin in tiefstem Kontakt mit allem, was lebt und beseelt ist. Und doch mache ich mich nicht mehr abhängig davon. Ich lasse mich auf allen Ebenen durchdringen, ohne mich dagegenzustellen. Natürlich gebe ich dem, was geschieht, auch meine Ausprägung, doch ist das eingebettet ins Ganze. Es geht MIT dem, was ist und nicht mehr GEGEN das was ist.
Das ist natürlich dann schon eine hohe tantrische Ausprägung. Doch genau das ist das letztliche Ziel eines Tantraseminars – oder sollte es zumindest sein. Nicht nur in Berlin, sondern überall auf der Welt.
Ja, das ist eine sehr wesentliche Frage.
Darf Lust, Sinnlichkeit und Erotik vorkommen? Ist eine Yonimassage (also die Massage des weiblichen Intimbereichs) oder eine Lingammassage (also das männliche Gegenstück dazu) erlaubt?
Vielleicht hilft eine Gegenfrage für das bessere Verständnis: Warum sollte es nicht sein dürfen? Warum hat Sexualität eine solche Sonderstellung bei den allermeisten Menschen? Ersetzen wir doch mal die Sexualität mit etwas anderem… sagen wir mal… ein freundliches Lächeln.
Käme man nun auf die Idee zu fragen, ob es O.K. ist, wenn in einem Kurs ein freundliches Lächeln vorkommt? Man würde sich auch sicherlich nicht zensieren, wenn man in sich den Impuls verspürte, einen anderen Menschen freundlich anzulächeln, oder?
Ja, klar! Natürlich gibt es da einen Unterschied zwischen „einen anderen Menschen anlächeln” und „mit einem anderen Menschen sinnlich werden”. Aber, wenn Du die Frage mal größer fasst und den Begriff Sexualität mehr als Sinnlichkeit verstehst… dann wird es spannend.
Du erinnerst Dich, dass wir den tantrischen Weg definiert haben als: „alles kann und nichts muss”. Was wäre, wenn man dies auch auf die Sinnlichkeit und Körperlichkeit legen würde. Sie einfach als Teil unseres Mensch-seins akzeptieren und freudvoll annehmen könnten?
Nun – eigentlich all das, was wir jetzt schon betrachtet haben. In Tantraseminaren ist immer wieder der Raum geöffnet, um zu experimentieren. Wir Menschen sind nicht unglücklich, weil wir zu wenig wissen. Meist resultiert das unglücklich-sein aus einem Zuviel an theoretischem Wissen. Zu viele Vorgaben, Moral, Theorien und so weiter. Das verschließt dann dauerhaft den Kanal zum echten, unmittelbarem und authentischen erleben und erfahren.
Im Tantrismus wird ein Raum eröffnet, in dem durch verschiedene Rituale und Techniken es möglich wird, wieder Neues zu erfahren und zu erleben.
Es geht sogar um eine grundsätzlich neue innere Einstellung zum Leben an sich. Dadurch kann dann im idealen Fall das Erkennen des eigenen Selbst stattfinden.
Und was bringt mir das?
Sehr viel! Die meisten Menschen leben – sowohl in Großstädten, wie zum Beispiel Berlin, als auch auf dem Land – mehr oder weniger in einem alltäglichen Zustand einer „Blackbox”. Etwas passiert im Außen, ich reagiere im Innen und erzeuge wieder etwas im Außen.
An einem Beispiel, welches mir wirklich genauso passiert ist:
Ich fahre mit der S‑Bahn an einem Montagmorgen durch Berlin. Es ist kurz nach sieben Uhr, kalt, grau regnerisch… Die Menschen haben offensichtlich dementsprechend schlechte Laune.
Ein junger Mann steigt ein, er hat noch schlechtere Laune, als die eh schon miese Durchschnittsstimmung. Beim Einsteigen rempelt er mich und auch andere Fahrgäste an. Aber mich ganz besonders.
Innerhalb einer Millisekunde steigt in mir eine emotionale Reaktion auf. Ich bin wütend und möchte ihn am liebsten zurückschubsen. Zumindest aber anmaulen. Vor meinem innren Auge geht die ganze Reaktionskette los: ich maule ihn an, er mault zurück, das ganze rutscht immer mehr unter die Gürtellinie und irgendwo zwischen Station Friedrichstraße und Alex prügeln wir uns – mitten in Berlin …
Ach Du meine Güte – selbst ohne die Prügelei. Will ich das wirklich so?
Nein, ich will weder seinen Tag noch meinen Tag so versieben. Also entscheide ich mich zu einer anderen Reaktion. Nein, eigentlich ist es keine Re-Aktion mehr, sondern eine Aktion, da ich nicht mehr reagiere, sondern agiere. Und das ist gar nicht einfach. Das Tier in mir will das nicht akzeptieren, es will sich wehren und… na ja, das kennen wir ja alle.
Ich atme also einmal tief ein und wieder aus, finde ein freundliches Lächeln in mir und drehe mich zu dem jungen Mann um. Ich sage zu ihm:
Meine Güte ist die Bahn heute wieder voll.
Er ist zuerst ein wenig irritiert und antwortet dann – ebenfalls sehr freundlich: „Ja. Und ich habe auch noch verpennt und kriege so fett Ärger mit meinem Chef.”
Ich kann ihn gut verstehen und er mich offenbar auch, denn er fügt noch hinzu: „Hab Dich eben angerempelt, ne? Ey, tut mir echt leid Digga.” Er setzt wieder seine Kopfhörer auf, ich drehe mich wieder Richtung Fenster – der Tag ist gerettet.
Was ich also davon habe, wenn ich meine Blackbox mal aufmache? Die Freiheit so zu handeln, wie ich es möchte und eben nicht so, wie es mir eine Situation, beziehungsweise meine Emotionen aufzwingen möchten. Und das führt dann eben meistens zu mehr Harmonie und Freude und vor allem zu mehr Kontakt im Leben.
Sehr vieles passiert dort, denn der Raum wird im idealen Fall sehr wertfrei, gut behütet und weit geöffnet bereitgestellt. Wir erklären es im Workshop oft so:
Stell Dir vor, Du wärst wieder ein Kind und dürftest spielen. Gerade das Ausprobieren in einem Sandkasten ist da ja besonders spannend. Man kann dort mit einfachsten Mitteln die tollsten Schlösser und Gräben bauen und wenn es einem nicht (mehr) gefällt, fängt man wieder von vorne an und baut was Neues.
Und so ähnlich verstehen wir auch das Seminar: es ist ein Raum, in welchem Du gemeinsam mit den anderen Männern und Frauen experimentieren kannst und darfst.
Wir als Leitung achten dabei auf einen liebevollen und beschützten Rahmen, sodass die Teilnehmer des Tantraseminar sich ganz einlassen können auf das, was sich dann zeigt.
Gerade am Anfang ist es für vielen Menschen erst einmal herausfordernd sich zu begegnen. Es ist ganz normal, dass man da zuerst sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Das geht Neulingen genauso wie „alten Hasen”.
Es ist Teil des Prozesses und darf auch so sein. Über diesen Abschnitt zu schnell drüber gehen zu wollen ist keine gute Idee. Im Alltag fehlt oft die Zeit und die Bewusstheit, sich diesen Unsicherheiten zu stellen und sich zu erlauben das zu fühlen, was sich genau da eigentlich zeigen möchte.
Gerade im Tantraworkshop sollte das jedoch anders sein. Wir achten da sehr darauf, dass jeder Mann und jede Frau gut in der Gruppe landen kann und auch gut abgeholt wird, wo er oder sie gerade steht.
Diese Phase ist oft das aufregendste Kapitel im Kurs. Es beginnt ein neugieriges und achtsames Kennenlernen. Selbst Menschen, die sich bereits vorher kannten, entdecken da durchaus nicht selten ganz neue Aspekte und Seiten am anderen.
Es entsteht sehr schnell eine große Freude und das Wohlwollen zueinander wächst zusehend. Wir sind Menschen und machen daher auch mal Fehler – sind zu schnell, wo wir langsamer sein sollten oder umgekehrt. Doch getragen von diesem Wohlwollen entsteht eine Freundschaft, die solche „Fehler” nicht mehr als etwas Unerwünschtes betrachtet.
Man sieht immer mehr das gute Herz und die eigentlich liebevolle und freudvolle Intention hinter den Handlungen. Auch und gerade, wenn sie mal nicht perfekt gelingen. Der heilsame Raum von Freundschaft, Vergebung und Vertrauen öffnet sich langsam.
Häufig sind die Teilnehmer überrascht, wie schnell das geschehen kann. Man kennt es sonst aus seinem Leben, dass dieser Prozess von Vertrauen manchmal Jahre dauert – und auf einmal geschieht das innerhalb weniger Tage? Manchmal sogar schon binnen einiger Stunden? Ist das wirklich möglich?
Nun – das ist vielleicht auch gerade die Magie eines Tantraseminars. Tantra ist einfach mehr, als nur erotische Massagen oder theoretische Ideologien. Es ist neben allem eben auch ein magischer Space, in dem Dinge geschehen können, die wirklich nur da in dieser Weise geschehen können.
Dies führt dann ganz fließend zur nächsten Phase
Im Wissen, dass man der Gruppe vertrauen kann und darf, wagen immer mehr Menschen ihre Grenzen zu testen und sogar zu überschreiten. Häufig führt dies zu größerer Freiheit und zur richtig gehender sprudelnder Lebensfreude. Aus genau solchen Settings entsprangen sicherlich einst auch die Erotik Massagen. Selten erkennt man bestimmte Grenzen als sinnvoll und kann dann aber auch wieder ganz leicht und spielerisch dahin zurückkehren, wo man sich der Grenze annäherte. Sandkasten, Du erinnerst Dich?
Es gibt dreierlei Grenzen:
Je nachdem was dran ist, hast Du im Seminar die Möglichkeit ein Umgehen damit zu finden. In jedem Fall wirst Du davon profitieren. Und die anderen Menschen auch.
Hilft mir ein Tantraseminar bei meinen Problemen?
Natürlich lösen Tantraseminare nicht automatisch Deine Probleme. Das ist ja sicherlich klar. Doch beobachten wir sehr oft, wie dieser Seminarflow bei vielen Menschen auch in den Alltag schwappt.
Die Sichtweise ändert sich und damit auch die Verhaltensmuster. Dies erzeugt dann wieder im Außen ganz andere Möglichkeiten für Kontakt, Nähe und Austausch.
So manchmal erscheint es, dass es bei den meisten Menschen nur einen „kleinen” Durchbruch braucht, der dann unfassbar viel im alltäglichen Leben verändert.
Unser Motto ist:
Wenn es im Alltag nicht taugt, taugt es nichts!
Denn gerade Tantrakurse werden immer wieder einmal als eine Art „Wochenendbelustigung” verstanden, die jedoch nichts mit dem „normalen” Leben zu tun hat. Das ist eine durchaus mögliche Herangehensweise, an der nichts verkehrt ist. Doch wir empfinden es als sehr schade, weil hierdurch ein riesiges Potenzial verschenkt wird.
Oft beginnen Teilnehmer bei uns so: Sie kommen erschöpft und ein wenig leblos aus ihrem Alltag. Dann nutzen sie die Workshops, um ein wenig aufzutanken. Sie gehen in ihr Leben zurück und nach einer Weile sind die Akkus dann wieder leer.
Doch viele Teilnehmer erkennen früher oder später, dass es möglich ist, die Erfahrungen und Erlebnisse im Seminar auch für den Alltag nutzbar zu machen. Dieser innere Durchbruch geht einher mit der Erkenntnis:
Ich bin selbst verantwortlich für mein eigenes Glück. Es liegt buchstäblich in meinen eigenen Händen.
Kurze Antwort: Ja
Lange Antwort: Ja, wenn Du bereit und offen bist für neue Erfahrungen.
Das menschliche Alter ist eine merkwürdige Sache. Es scheint bei unterschiedlichen Menschen einen unterschiedlichen Effekt zu haben. Da gilt es zu unterscheiden zwischen:
Das biologische Alter – nur Jahre ohne Bedeutung?
Ja, vielleicht.
Natürlich ist es von Bedeutung, ob ein Menschen 19 oder 90 Jahre alt ist. Da passieren einfach gewisse biologische Prozesse, die man nicht verhindern oder ignorieren kann. Das biologische Alter sagt jedoch überhaupt nichts aus, ob und wie ein Mensch „geeignet” ist, um an einem Tantraseminar, Kurs oder Workshop für Tantra teilnehmen zu können.
Ein Video sagt manchmal mehr als tausend Worte. Daher an dieser Stelle eine Rückmeldung eines Paares in den „goldenen Jahren”…
https://www.youtube.com/watch?v=psC4avEjFDoJa, wichtig ist er schon. Aber nicht im Sinne von absolut wichtig. Es ist sicherlich einfacher, sich auf solch einen offenen und manchmal auch experimentellen Raum einzulassen, wenn man einen perfekt funktionierenden Körper hat.
Aber es ist auch überhaupt kein Problem, wenn dem nicht so ist. Wir sagen immer, solange Du irgendwie noch einigermaßen – und sei es mit fremder Hilfe – Treppen steigen kannst, kannst Du auch zu uns kommen.
Tatsächlich hatten wir auch schon über die Jahre in unseren Seminaren Menschen mit körperlichen Einschränkungen durch Alter, Krankheit oder Behinderung. Es klappte bisher immer ohne weiteres und ein jedes Mal konnte die Gruppe aus der Erfahrung lernen.
Die geistige Offenheit – das wichtigste Kriterium des Alters
Alt bin ich, wenn ich aufgehört habe Neues zu erfahren.
Die geistige Flexibilität, Offenheit und Neugierde ist immer das Merkmal der „Jugend”. Wer also in der Lage ist, sich dies zu bewahren, bleibt ewig jung. Es ist ganz normal, dass der Mensch über die Jahre eine Tendenz hat unflexibler und festgefahrener zu werden. Dies ist ganz unproblematisch und sogar zum Teil sehr hilfreich.
Manche Sachverhalte oder Grundannahmen haben sich – vielleicht nach langer Suche – als für mich stimmig und sinnvoll herausgestellt. Warum sollte ich jeden Tag wieder alles erneut über Bord werfen und neu anfangen?
Wenn jedoch die festen Strukturen in meinem Leben keinen Raum mehr lassen – für die Weichheit, das Fließen, die Hingabe – kurz: die Liebe. Dann wird das Leben starr und meist auch immer grauer und immer weniger lustvoll und sinnlich.
An dieser Stelle kann ein Tantraseminar wahre Wunder wirken. Es kann Dir helfen, wieder neu den Geist zu öffnen und durch die besonderen Räume zu neuen, verjüngenden Erfahrungen zu verhelfen.
Der Unterschied zwischen Mann und Frau liegt auf der Hand. Männer und Frauen sind unterschiedlich. Die einzelnen Unterschiede aufzuzählen würde einen eigenen Beitrag in Anspruch nehmen. Vermutlich sogar ein ganzes Buch.
Es ist bedeutungslos im Tantraseminar, welche Unterschiede es gibt. Viel wichtiger ist es, was man daraus lernen kann. Ein jeder Unterschied kann zur Trennung führen – das geschieht meist im Alltag. Er kann aber auch zur Verbindung und zum persönlichen Wachstum anregen – das geschieht dann meist in der Seminargruppe.
So vieles, was Männer von Frauen lernen können und umgekehrt. In tantrischen Kursen sprechen wir dann auch nicht mehr von männlich und weiblich, sondern von
Dies ergibt Sinn, denn wir tragen stets beide Prinzipien in uns und letztlich geht es auch in der Selbsterkenntnis darum, diese beiden Prinzipien in Einklang zu bringen.
Nur, wenn in einem selbst das Yin und Yang in Harmonie sind, entsteht Glück und Zufriedenheit.
Daher arbeiten wir in den Tantraseminaren auch mit gemischten Gruppen. Vor allem im Zusammenspiel zwischen dem (vorwiegenden) Yang des Mannes und dem Yin der Frau sind wunderbare Räume möglich, um miteinander zu interagieren und vieles daran zu lernen.
Kein Mensch trägt nur einen Aspekt, also nur Yin oder nur Yang in sich. Doch viele Menschen sind nicht im Frieden mit dem einen oder anderen Aspekt in sich. Dies zu überwinden ist ein Ziel in den Kursen.
Ja, es ist beides möglich. Meist bestehen unsere Seminare aus sehr gemischten Gruppen. Männlich, weiblich, Paare, Singles, jüngere und ältere Menschen.
Besonders bei Paaren weisen wir immer wieder darauf hin, dass ihr euch vorher gut absprechen solltet, was O.K. ist und was nicht. Wie weit ihr euch gegenseitig „frei lassen” möchtet und wo eure gemeinsamen Grenzen sind.
Dies kann auch problemlos im Kursverlauf wieder angepasst und geändert werden. Doch gerade zum Einstieg ist es schon wichtig, dass ihr eine Klarheit miteinander habt.
Auch zwischendurch lohnen sich Gespräche, in denen ihr euch wieder neu positionieren könnte und schauen könnt, ob die Vereinbarungen noch sinnvoll sind und tragfähig.
Wir haben auch immer wieder Paare, die mal gemeinsam, dann wieder einzeln zu unseren Workshops kommen. Das ist sehr sinnvoll, weil man so die verschiedenen Erlebnisräume erleben und auskosten kann.
Manche Entwicklungsschritte kann man gemeinsam vollziehen. Doch andere sind leichter oder gar ausschließlich alleine zu machen.
Durch manche Türen passt man nur alleine
Auch hier noch das Video-Feedback von Josef. Er hat einige Seminare bei uns besucht – manche alleine und manche gemeinsam mit seiner Partnerin…
https://www.youtube.com/watch?v=Afqh8TTeZdoDie Frage haben wir immer wieder und es ist eine gute Frage.
Kurze Antwort: Nein / manchmal ja, manchmal nein.
Lange Antwort:
Niemand „muss” sich ausziehen. Jede Veranstaltung hat dabei auch eine andere „Energie”, sodass es manchmal zu mehr, manchmal zu weniger „Nacktheit” kommt. Doch wie auch immer es auch am Ende aussieht, Du kannst Dir völlig sicher sein, dass nichts, was da geschieht „über Deinen Kopf hinweg” geschieht.
Wir gehen immer mit der Energie der Gruppe und früher oder später stellt sich dann eher die Frage: „Wann darf ich mich endlich ausziehen?”
Überhaupt ist es vielleicht an dieser Stelle wichtig anzumerken, dass wir niemals nach einem festen Ablauf arbeiten. Wir gehen – wie gesagt – mit dem, was durch die Gruppe energetisch Priorität bekommt. Möglicherweise ist dies das Geheimnis, warum unsere Gruppen regelmäßig diese Tiefe und Substanz erreichen.
Noch ein paar Worte zur Nacktheit an sich.
Tatsächlich ist die Nacktheit ja unser natürlichster Zustand und bedingt durch unsere Gesellschaft und unsere Konditionierungen bekommt sie aber eine besondere Bedeutung. Unsere Moral knüpft viele Bedingungen an die Natürlichkeit, sodass sie dann früher oder später ihre Natürlichkeit verliert. Das ist eigentlich eine traurige Angelegenheit.
Natürlich ist uns bewusst, dass wir in unserer Gesellschaft an bestimmte Regeln des Miteinanders gebunden sind und nicht auf einmal nackt durch Berlin marschieren können. Oder mitten auf dem Kotti eine erotische Massage durchführen können. Das ist aber auch gar nicht von Bedeutung. Viel wichtiger ist, dass man selbst mit seinem eigenen Körper einen befreiten und freudvollen Umgang pflegen kann.
Ist es dann noch wichtig, dass man sich auf dem Kotti ausziehen kann? Nein.
Ist es dann noch wichtig, dass man im Rahmen einer achtsamen Gruppe Nacktheit genießen kann? Absolut.
Auf jeden Fall!
Ich möchte hier an dieser Stelle mal die wichtigsten Risiken und (Neben-)Wirkungen auflisten:
Tatsächlich sind all diese Effekte wirklich realistisch. Wir bekommen immer wieder Rückmeldungen unserer Teilnehmer, die genau das beschreiben.
Das ist gar nicht notwendig.
Falls es Dir jedoch wichtig ist, geben wir Dir vom Zeitpunkt der Anmeldung an immer mal kleine Hinweise. Du bekommst dann einen Monat vor dem Seminar eine erste E‑Mail mit kleinen Informationen und Hinweisen. Später noch zwei bis drei weitere.
Unabhängig davon bereiten sich manche Teilnehmer durch unser Seminar-zu-Haus vor, den Meditationen oder unseren kostenlosen Videos. Immer wieder buchen Menschen auch vor oder nach den Veranstaltungen unsere Retreats oder Sessions. Dies ist natürlich eine sehr kraftvolle Kombination von Gruppenarbeit mit Einzelarbeit.
Aber viel wichtiger als die Frage nach der Vorbereitung auf die Tantraseminare ist die Nachbereitung.
Die Stärke unserer Veranstaltungen liegt darin, dass Du die Erlebnisse dieser „besonderen Räume” nach und nach in Dein Leben integrieren kannst. Viele Teilnehmer berichten, dass sie durch das bewusste Integrieren der Erfahrungen in den Alltag, das alltägliches Leben immer voller und reichhaltiger gestalten können.
Früher war mein Leben langweilig und die Kurse brachten mir Erfüllung und Farbe. Heute kann ich nicht mehr unterscheiden zwischen Alltag und den tantrischen Räumen. Tantra ist Teil meines Lebens und mein Leben ist Teil von Tantra.
Aussage eines Teilnehmers nach dem dritten Seminar bei uns
Sich einem Seminaranbieter anzuvertrauen ist eine wichtige Sache. Doch gerade solche Entscheidungen wollen mit dem Herzen und nicht mit dem Verstand gefunden werden. Schau, wo Dein Herz berührt wird und zögere dann nicht, Dich dort einzulassen.
Es gibt so viele Seminare in Berlin und überhaupt in Deutschland zu den unterschiedlichsten Themen. Dabei werden die verschiedensten Stile und Herangehensweisen verwendet. Doch viel wichtiger als die bloße Inhaltsebene ist doch, dass Du Dich grundsätzlich geborgen und gut behütet fühlen kannst. Also eine Art Vorschussvertrauen finden kannst. Dies zeigt sich oft durch ein warmes Herz und/oder ein wohliges Gefühl im Bauch.
Und andererseits sollte auch in Dir eine Ahnung sein, dass es herausfordernd und spannend werden könnte. Dich also auch aus Deinem sicheren und eingefahrenen Rahmen herauskitzeln könnte. Dies zeigt sich oft durch ein prickeln im Bauch oder eine allgemeine, leichte Aufregung.
Wähle – wie eigentlich überall in Deinem Leben – weise.
Lausche Deinem Herzen und nutze Deinen Verstand, um es möglich zu machen.
Alles Liebe,