Heutzutage gibt es sehr viele Anbieter von Tantra. Sie bieten Räume an, es zu lernen und zu erfahren. Dabei stellt sich sehr schnell die Frage: Was ist Tantra? Und: was ist Tandra? Und Sessions – was ist das dann noch?
Vielleicht zuerst ein Wort zu den Tantrasessions, die WIR anbieten. Während in der Tantra-Massage bei den meisten Anbietern mehr die pure Erfahrung im Vordergrund steht, bieten unsere Sessions noch einmal einen ganz anderen Raum, in welchem Du eine bestimmte Thematik „bearbeiten“ kannst. Nicht viele Anbieter stellen solche Räume zur Verfügung, weil das natürlich noch einmal ganz anders in die Tiefe geht als – ich sage jetzt einmal „nur“ – eine Tantra-Massage, wobei das natürlich die Massagen nicht abwerten soll.
Während Du bei einer Tantra-Massage meist „gar nichts tun musst“, außer zu genießen und zu erleben, erfordert die Tantra-Session auch manchmal Deine aktive Mitarbeit in Form von Übungen, Ritualen oder auch Gesprächen. Dabei bestehen die Sessions meist aus einer ausgewogenen Mischung aus all dem.
Es ist schon wichtig die verschiedenen Begriffe zu kennen und zu unterscheiden. Doch zu sehr sollte man sich nicht darauf festlegen. Denn leider werden die Begriffe heute sehr durcheinander geworfen – oft wird nicht verstanden, was wirklich die „Essenz” dahinter ist.
Im Internet findet man immer ähnliche Definitionen darüber, meist bezogen auf das historische Tantra. „Gewebe, Kontinuum, Zusammenhang“ liest man da ganz oft. Und es bezieht sich oft auf Massagen.
Was eine „normale” Massage ist, naja das ist ja recht einfach. Aber was ist eine tantrische Session? Heißt das einfach nur, dass es irgendwie sinnlich ist? Dass die Sexualität mit einbezogen ist?
Ja, für viele Menschen ist genau das die Definition. Nicht wenige Menschen – vor allem Männer – nutzen das als niveauvolles, sinnliches Erlebnis. Und da ist nichts falsch dran. Aber das ist halt nicht alles, denn es gibt schon ganz grundsätzliche Unterschiede zwischen Erotik und Tantra. Und dabei geht es nicht darum, dass das eine oder das andere besser oder schlechter wäre.
Das Besondere an einer tantrischen Session ist natürlich ganz offensichtlich das „Tantra” darin.
Tandra ist tatsächlich keine falsche Schreibweise, sondern ein ganz besonderer Zustand, welcher zum Beispiel durch Meditation hervorgerufen werden kann: totale Geistesruhe. Dabei kommen die Gedanken zur Ruhe und der Körper wechselt in einen tranceartigen Zustand. Das kann man nicht direkt erzeugen und auch nicht lernen.
Es ist vielmehr das Resultat von tiefem einlassen auf tantrische Räume, Übungen und Begegnungen.
Durch vollkommenes loslassen, während der Tantriker jedoch gleichzeitig hellwach und glasklar bewusst ist, kann man sich diesem Zustand annähern. Gerade im körperlichen Kontakt zwischen Mann und Frau, zum Beispiel in Massagen, öffnet sich auch dem Anfänger diese Türe zur „inneren Oase des Friedens”.
Tantra ist also der Weg in Verbindung mit den Übungen und der inneren Haltung und Tandra ist das Ziel dieses Weges.
Wie schon kurz erwähnt: dieser Zustand von innerer Ruhe und Gelassenheit kann nicht „erzwungen” werden. Genau das Gegenteil würde dadurch erreicht werden. Nicht wenige Menschen meditieren sehr engagiert oder machen fast schon fanatisch Yoga. Dies wird nicht zum Beruhigen des Geistes führen, denn es beinhaltet zu viel „wollen”.
Jedes „wollen” oder „nicht-wollen” ist eigentlich der Hintergrund der aufgewühlten Gedanken, die dann zu einem unruhigen Körper und Lebensgefühl führen. Also genau das Gegenteil, was eigentlich angestrebt wurde.
Die Antwort lautet hierbei immer gleich: Hingabe
Sowohl Yoga, als auch Meditation will genau das zeigen und genau das ist auch daran zu lernen. Wie kann ich mich ganz auf den Moment einlassen, wie kann ich mich ganz ans Leben verschenken und hingeben? Wo finde ich die Lücke in meinem Wollen oder Nicht-Wollen? Leider ist die Antwort auf diese Frage nicht wirklich zu geben. Da gibt es nichts zu lernen oder verstehen.
Tantra ist ein Erfahrungsweg und die tantrischen Sessions sind eine sehr gute Möglichkeit in Kontakt mit Deinem ganz unmittelbaren Tandra zu gelangen. Erst wenn dies in den besonderen Räumen zum Beispiel eines Retreats oder Seminars gelingt, darf man hoffen, es auch im Alltag zu finden. Oder noch besser: sich im Alltag davon finden zu lassen.
Aber was ist Tantra ganz real? In der täglichen Praxis? Wie geht das? Was bewirkt es? Kann man es lernen? Um es vorab zu sagen: Man kann es nicht lernen. Genauso wenig, wie man es zum Beispiel lernen könnte ein Künstler zu sein – sagen wir mal ein kreativer Pianist. Man kann als zukünftiger Tantriker aber gewisse hilfreiche Grundlagen an die Hand bekommen, zum Beispiel bestimmte Prinzipien und Techniken. Das ist durchaus unterstützend als Einstieg auf dem tantrischen Weg. Aber das bloße Beherrschen eines bestimmten Prinzips macht niemanden zum Tantriker und die Abfolge einer bestimmten „tantrischen“ Technik macht z.B. aus einer Massage noch lange keine Tantramassage.
Insofern kann ich Dir also schon an diesem Punkt Deine vielleicht erste Frage beantworten: gibt es schlechte Tantra-Massagen? Nein, das gibt es nicht.
Aber es gibt Massagen, die sich „Tantra-Massagen“ nennen und es aber gar nicht sind. Eben genau von Masseuren oder Masseurinnen, die sich eine bestimmte Abfolge oder ein bestimmtes Prinzip angeeignet haben und es dabei belassen. Und auch daran ist nichts verkehrt an sich – es sind dann vielleicht ganz wunderbare sinnliche Massagen. Doch mit Tantra hat es dann eben in vielen Fällen nicht so viel zu tun.
Kurz gesagt ermöglicht der Zustand im Tandra die Offenheit, Bereitschaft und Fähigkeit in wahrhaftigen Austausch zu gehen: mit der Welt, mit anderen Menschen, ja auch mit Dir selbst. Das bezieht dann auch möglicherweise die Sexualität mit ein – doch Tantra oder eben die Tantra-Massage nur darauf zu beziehen, führt auf den falschen Weg. Tantra schließt nichts per se aus ABER es schließt auch nichts per se ein. Es ist ein gänzlich undefinierter Raum – ein Raum, in welchem alles möglich ist und nichts sein muss.
Man öffnet sich der Möglichkeit mit dem zu gehen, was für alle Beteiligten stimmt. Ja mehr noch – man lernt genau das zu erspüren UND den Mut zu finden, dem zu folgen. Sich darauf einzulassen. Oder eben manchmal auch zu verzichten. Und das geht dann eben weit, weit über „nur“ die Tantra-Massage hinaus. Das ist tatsächlich etwas, was auf das ganze Leben anwendbar ist: ich begegne einer Situation und spüre immer deutlicher, ob und in welcher Weise sie für mich stimmig ist.
Vorurteile oder eine Angst überwinden lernen und dann genau das tun, was – naja, das klingt jetzt vielleicht kitschig – aber doch: ich tue oder lasse das, was der Liebe dient. Was mir und der Welt gut tut, lebendig macht, Schönheit bringt. Wenn ich nun also wie gesagt einfach nur eine bestimmte Technikabfolge lerne und dann denke, dass mich das zum Tantriker macht oder zur Tantramasseurin, dann unterliege ich einem Irrtum.
Aber es kann sehr wohl die Basis sein, für ein weiteres forschen und experimentieren. Immer in mir, ABER im Kontakt mit anderen Menschen. So geht dieser Weg.
Und nur wenn ich darin mutig bin und dann und wann Wagnisse eingehe, werde ich auf diesem Weg voranschreiten. Denn im Tantra geht es eben schon auch darum, innere Beschränkungen infrage zu stellen und sie – falls sie ohne Nutzen sind – zu überschreiten. Sich zu weiten und mehr so zu werden, wie man gedacht ist. Und vieles von dem, was man auf diesem Weg als Wagnis empfindet, ist nichts anderes, als die Angst vor dem Neuen und Unbekannten. Ein Mensch, der tantrische Massagen anbietet, sollte im idealen Fall also ein Mensch sein, der auf diesem Weg schon ein gutes Stück gegangen ist. Zumindest sich schon angefangen hat auf diesen Weg zu machen.
Es geht um Verbindung und es geht um Erweiterung. Den Weg, den der oder die erfahrene Tantriker selbst zurückgelegt hat, ist das, was dann einem anderen Menschen im Rahmen der tantrischen Massage eröffnet werden kann. Dabei kann es dann um die Sexualität gehen, es kann aber auch um Liebe, Vertrauen oder Hingabe gehen. Dies zeigt sich meist recht schnell und offensichtlich – wenn man den Mut hat hinzusehen.
In den meisten Fällen wird eine Tantra-Massage dabei vom massierenden zum massierten Menschen gehen – also kein körperlicher Austausch sein. Doch auch hier kennen das wahre erleben aus dem Tandra und die wirkliche Tantrasession keine festen Regeln. In dem Sinne ist es natürlich schon herausfordernd, wenn z.B. die Tantramassage in einem kommerziellen Rahmen angeboten wird, denn alleine schon um sich vom Rotlichtbereich abzugrenzen, geben die meisten Institute gewisse Grenzen und Rahmenbedingungen vor. Und auch das kann sinnvoll sein und durchaus im Sinne der tantrischen Ideologie.
Es ist also wichtig, dass Du mit Deinem gewünschten Masseur oder Deiner gewünschten Masseurin vorab in Kontakt gehst und besprichst, was Du Dir von der Massage oder Session wünschst und erhoffst. Sei dabei möglichst offen und ehrlich, denn damit legst Du die Grundlage für eine gute Massage, die ganz im Sinne des Tantra ist.
Nun denn – ich hoffe, dass ich Dir einen guten Überblick geben konnte, und falls Du Fragen hast, kannst Du uns gerne kontaktieren.