„Probleme”
Ich bekomme recht häufig emails von Menschen, die mir ihre Probleme schildern in der Hoffnung, daß ich sie lösen könnte. Meist sind es Probleme zu den Themen Liebe, Partnerschaft, Sexualität, Geld – naja, eigentlich sind alle menschliche Themen beinhaltet.
Ich möchte in diesem Blog eine email von mir veröffentlichen, die ich heute morgen verfasst habe. Ich denke, daß sie hilfreich sein kann für viele Menschen:
Liebe B.,
Ich danke Dir für deine E‑Mail, und deinen Mut, Dich diesem sensiblen Themen zu stellen.
Es gibt sicherlich keinen spirituellen „Trick”, oder eine „Übung”, die Dein „Problem” auflösen könnte. Auch ist es die falsche Blickrichtung, wenn Du versuchst Dein Problem im Außen zu lösen.
Alles, was Dir begegnet im Außen, ist lediglich ein Hinweis auf das, was sich in Deinem Inneren abspielt. Doch die meisten Menschen versuchen immer und immer wieder neu ihr äußeres Leben zu verändern, zu verbessern. Doch da das Innere gleich blieb, landen sie immer und immer wieder neu bei den gleichen Problemen.
Probleme sind nicht dafür da, sie aus dem Weg zu räumen. Vielmehr sind sie Hinweisschilder. Und wie es bei Hinweisschildern so ist, macht es Sinn sie kurz anzublicken, um dann in die Richtung zu gehen, in die sie zeigen. Das tut man eben oft nicht, weil die Richtung einem nicht gefällt. Wer geht schon freiwillig hinunter in den Keller, wenn man dort ein Monster vermutet?
Im Keller selbst findet man dann keine Monster (wie wir alle wissen: es gibt ja gar keine Monster), sondern eher – wenn wir mal weiter in Bilder sprechen wollen – ein kleines, verängstigtes Kind. Sich dann zu diesem Kind zu setzen und ihm zu lauschen, was es zu sagen hat, ist der tiefste Akt der Selbstliebe. Ähnlich wie es der tiefste Akt der Menschenliebe ist, sich zu den Menschen zu setzen (bildlich gesprochen), die einen ängstigen und ihnen zu lauschen, was sie eigentlich zu sagen haben. Selbstliebe und Menschenliebe ist dabei letztlich dasselbe – „kann” man das eine, ist einem auch das andere gegeben.
Liebe B., ich biete dir gerne an, Dich bei deiner Reise nach innen zu begleiten. Gehen musst Du sie jedoch allein, denn da, wo Du hingehst, kann sonst niemand hin. Dazu schlage ich Dir ein erstes Telefonat vor – da wird sich zeigen, wie wir das am besten tun.
Alles Liebe,
Dirk.