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Part­ner­schaft und die Liebesfähigkeit

„Part­ner­schaft”
In der Part­ner­schaft zeigt sich unse­re Lie­bes­fä­hig­keit, wie fähig sind wir zu lie­ben. Dabei geht Lie­be – weil sie alles­durch­drin­gend ist – in bei­de Rich­tun­gen. Ich muss mir also vom Leben die Fra­ge gefal­len lassen:
„Wie sehr kann ich lie­ben?” aber auch die Fra­ge: „Wie sehr kann ich mich lie­ben lassen?”
Dem einen fällt das eine leich­ter (oder schwe­rer), dem ande­ren das andere.

Inter­es­sant wird es da, wo ich das Wort Lie­be etwas ‘mensch­li­cher’ for­mu­lie­re. Wenn ich also „Lie­be” durch „So-sein-las­sen” erset­ze. Dann bekom­men die bei­den obi­gen Fra­gen auf ein­mal eine ganz neue Fär­bung, einen noch fei­ne­ren Duft.
Wir wäh­len uns unse­re Part­ner grund­sätz­lich und immer und aus­nahms­los (ich hof­fe das ist deut­lich genug) so, daß unser Gegen­über uns das spie­gelt und dadurch deut­lich sicht­bar macht, was es in uns zu erfah­ren gilt.
Die frucht­bars­ten Part­ner­schaf­ten sind dann natür­lich die, wo bei­de Part­ner das auch so sehen; wo es nicht (mehr) dar­um geht: „Du bist sound­so, des­we­gen bla­bla.” Wenn also eine Bewußt­heit dar­über Ein­zug gehal­ten hat, daß bei­de Part­ner mit­ein­an­der das erzeu­gen, was da gra­de ist, eine Art Spiel spie­len, in der jeder sei­ne Rol­le hat. Ein Streit z.B. ist dann nicht, weil einer gar so doof ist. Ein Streit ist dann, weil bei­de Part­ner mit­ein­an­der strei­ten – also jen­seits von Schuld und Opfer und Täter.
Bei­de Part­ner sehen sich dann also als Kum­pa­nen um gemein­sam am Mensch-sein zu for­schen und das ist ein Para­dig­men­wech­sel, eine klei­ne Erleuch­tung in der Partnerschaft.

Doch auch, wenn es so nicht ist bei Dir im Moment, dann ist das nicht, weil der ande­re Part­ner dafür nicht geeig­net wäre. Es ist, um es mal unver­blümt zu sagen, weil DU dafür (noch?) nicht geeig­net bist. Noch viel zu weit in die Fer­ne blickst, als daß Du die wah­re Ursa­che für den Streit fin­den könntest.

Der Schlüs­sel zu einem freud­vol­len und kraft­vol­len Leben ist alles auf sich zu bezie­hen – aber eben jen­seits von Schuld. Men­schen ver­ste­cken sich so ger­ne hin­ter Schuld. Ent­we­der mir pas­siert etwas, weil ICH schuld bin, oder weil der ANDERE schuld ist. Punkt. Damit ist das Ur-The­ma dahin­ter vom Tisch und ich kann mich wei­ter mit dem Außen ablenken.

Span­nend wird´s doch da, wo ich eine neue Sicht­wei­se ein­neh­men kann: Was will mir das, was mir gra­de begeg­net, was ich viel­leicht gra­de mit mei­nem Part­ner ‘ver­an­stal­te’ zei­gen? Nicht vom Kopf her, also nicht Ant­wor­ten­ori­en­tiert. Son­dern viel­mehr vom Her­zen, also spü­ren, was es ganz tief in mir berührt. Da beginnt die wah­re Rei­se, die letz­te, die wage­mu­tigs­te – näm­lich die ins Innerste.

Jetzt hast Du die­sen Text gele­sen und denkst viel­leicht Du hät­test ihn ver­stan­den. Dann lies ihn doch noch­mal und erset­ze nun das The­ma „Part­ner” mit „die gan­ze Menschheit”…

Alles Lie­be,

Dirk.

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