Liebe und Beziehung – passt das zusammen?
Nun, ich finde das eine spannende Frage und wenn man mal beobachtet, wie das so meistens abläuft mit Liebe und Beziehung, könnte man spontan die Frage mit einem klaren Nein beantworten.
Wie läuft es denn meistens ab?
Naja, da lernen sich zwei Menschen kennen, sind für einander Feuer und Flamme und alles ist erst einmal gut und perfekt. Man kann es kaum abwarten den anderen Menschen wiederzusehen und daher zieht man dann früher oder später zusammen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt, meist aber schon früher, definiert man sich dann als „Beziehung“ – so manch einer entschließt sich sogar zur Ehe.
Ab diesem Punkt passiert dann sehr häufig eine Veränderung. Erst ganz leicht, kaum spürbar. Aber da es eine dauernde Veränderung ist, jeden Tag nur ein paar Zentimeter, wird diese Veränderung über die Wochen und Monate sichtbar und spürbar. Mehr und mehr klingt die anfängliche Begeisterung ab und weicht einer alltäglichen Ernüchterung. Der andere Mensch ist auf einmal nicht mehr perfekt und wir betrachten die Eigenheiten des anderen weniger und weniger als liebenswerte Macken und mehr und mehr als nervige Fehler.
So, und den weiteren Verlauf kennst Du: Man versucht zuerst den anderen zu verändern. Oder sich selbst. Oder beides. Und schließlich kommt in den allermeisten Fällen nach einigen Monaten oder wenigen Jahren die Trennung und man versucht es mit dem nächsten Menschen in der Hoffnung, dass es diesmal doch wohl anders sein möge. Früher oder später gibt man auch diese Hoffnung auf und bleibt entweder alleine, oder resigniert mit dem aktuellen Partner in einem letzten Kompromiss.
(Dieses Video gibt es übrigens auch auf Englisch)
Natürlich gibt es da Ausnahmen, aber mal ganz ehrlich, schau Dich um in Deinem Freundes- und Bekanntenkreis: In 95% der Fälle verläuft es doch so, oder?
Woran liegt das? Ist es wirklich so, dass Liebe und Beziehung nicht zusammen passen? Ist die Lösung dann die pure Polygamie? Sich nicht mehr einlassen und von Blüte zu Blüte fliegen?
Ich mache es kurz – die Antwort ist „nein“. Dies führt zur Oberflächlichkeit und die meisten Menschen, die es wirklich mal länger versuchen, werden dem recht schnell überdrüssig.
So.
Und nun?
Das Problem ist eigentlich recht einfach zu erkennen. Und aus dem erkennen der Grundproblematik findet man auch sehr offensichtlich ein Lösung. Fangen wir dazu nochmal ganz von vorne an:
Da lernen sich zwei Menschen kennen, sind für einander Feuer und Flamme und alles ist erst einmal gut und perfekt. Man kann es kaum abwarten den anderen Menschen wiederzusehen und daher zieht man dann früher oder später zusammen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt, meist aber schon früher, definiert man sich dann als „Beziehung“ – so manch einer entschließt sich sogar zur Ehe.
So weit so gut. Was passiert also zwischen dem freien Kennenlernen, und dem Entschluss der Beziehung? Wo ist der kritische Punkt, an welchem sich die Grundausrichtung dreht? Nun, es ist offensichtlich, wenn Du Dich traust hinzublicken:
Es ist die Inbesitznahme des anderen.
Wir nennen es natürlich nicht so. Wir nennen es „Partnerschaft“ oder „Liebesbeziehung“ oder „Monogamie“ oder „einlassen“ oder Ehe oder „Best-friend-with benefits“. Oder wie auch immer.
Meist spürt man es an dem Punkt auch noch gar nicht, aber das ist gleich – ab diesem Punkt beginnt die unbedingte, freie Liebe allmählich zu schwinden und die bedingte, Bezogenheit zu wachsen.
Das ist durchaus mit Drogen zu vergleichen. Verliebtheit fühlt sich durchaus ähnlich wie z.B. Heroin oder MDMA an: Man fühlt sich warm, geborgen, sicher und unbesiegbar. Die ersten Wochen bleibt dieses Gefühl, dann wird man mehr und mehr süchtig danach und schließlich kann man nicht mehr ohne den anderen leben – aber auch nicht mehr mit ihm.
Man kann das, wenn man aufmerksam ist, auch richtig körperlich nachvollziehen: Die ersten Tage und Wochen spürt man den anderen Menschen ganz tief im Herzen als ein angenehmes, sanftes strömen. Und dann rutscht das immer mehr hinunter in den Solar, als unangenehmes, strenges ziehen. Der Solar ist das Machtzentrum – da sitzt das „ich will“.
Und ab dem Punkt geht es uns nicht mehr um die Liebe oder darum, dass der andere glücklich ist. Es geht uns – und das braucht verdammt viel Mut sich das einzugestehen – alleine darum, dass WIR nicht allzu unglücklich werden und wir machen den anderen und dessen Verhalten dafür verantwortlich. Als wir noch solo waren, langweilten wir uns alleine. Jetzt langweilen wir uns gemeinsam.
So manch einer wird nun tausend „Ja aber“ haben. Andere werden vielleicht mit Abwehr, Wut oder Resignation reagieren. Aber einige wenige – und vielleicht gehörst Du ja dazu – werden nachdenklich werden. Vielleicht nachspüren und irgendwie fühlen, dass dies wirklich so sein könnte. Und denen – aber wirklich nur denen – sage ich, wie der Ausweg aus dem Dilemma lautet.
Die Antwort lautet: es gibt keinen Trick und keinen klugen Ratschlag, der auf einmal alles anders macht. Es gibt nur Deine eigene Erkenntnis, die Selbsterkenntnis – Deine eigene in Dir entdeckte Wahrheit. Und wenn Du auf Deiner persönlichen Liebesreise erkennst, was wirklich im Namen der Liebe geschieht, wirst Du auch sofort fühlen, was es zu tun oder zu lassen gilt, damit die Liebe wieder frei sein darf.
Die Antwort ist dabei niemals eine pauschale Verhaltensanweisung. Sie ist vielmehr eine inneres Gefühl von Gewissheit, Größe und Stille und aus dieser inneren Quelle begegnest Du dann mehr und mehr Menschen, die ebenso in Verbindung mit dieser inneren Liebeskraft sind.
Und ist das nicht vielleicht die beste Definition von Tantra?
Ich wünsche Dir viel Freude, Sinnlichkeit und Schönheit auf Deiner ganz persönlichen Liebesreise.
Alles Liebe,
Dirk Liesenfeld.
MENSCHEN SIND MENSCHEN UND KEINE HUNDE die man dressiert
DER Wille des Menschen ist sein Himmelreich wenn man in seinen Himmel nimmt kriegt man richtig probleme
Ja, das ist wahr. Wobei ich nicht ganz glaube, dass es immer sinnvoll ist, Menschen ihren Willen zu lassen. Es braucht immer ein Abwägen zwischen dem Willen aller beteiligten Menschen – inklusive dem eigenen…