Angst ist der unbekannte Feind, der aus dem Dunkel des Inneren agiert und unser Leben lenkt. Das klingt schon sehr krass, ist aber (leider) sehr wahr. Finde heraus, was hinter der Angst steckt und stelle Dich ihr. Es lohnt sich. Dieser Beitrag gibt Dir dazu wertvolle Hilfestellungen.
Angst – die Wurzel allen Übels!
Das ist eine kühne Behauptung – kann man das wirklich so einfach sagen? Naja, sagen kann man natürlich erstmal alles so einfach. Ob es dann aber auch wahr ist, das ist natürlich eine ganz andere Frage.
Und falls es wahr ist, ob das aussprechen dieser Wahrheit dann auch hilfreich ist, das ist dann noch einmal eine super ganz andere Frage. Ich hoffe, dass es mir in diesem Beitrag gelingt, beide Kriterien für Dich zu erfüllen. Lebenszeit ist so wertvoll und ich möchte ungern die Ursache dafür sein, dass Du 10 Minuten davon für etwas unnützes verschwendest. Ist es also tatsächlich so, dass Angst die tiefste Wurzel von allem Übel in der Welt ist? Und falls ja, was kann man dann tun, um sie zu überwinden?
Angst hat die unangenehme Eigenschaft, dass sie sich dadurch vermehrt, dass man ihr nachgibt. Sagen wir mal, ich hätte Angst davor, dass mich meine Partnerin verlässt. Die Angst wird mir nun „versuchen” bestimmte Dinge zu suggerieren:
[Die blöde Kuh. Hat sich schon seit gestern nicht mehr gemeldet. Die hat bestimmt etwas mit dem Thomas, diesem Deppen.]
Hmmm… ja! Ja! Bestimmt. Wenn ich jetzt danach handle und sie wutentbrannt anrufe, gebe ich ihr sicherlich guten Grund sich von mir zu entfernen. Und damit bekommt die Angst wieder neues Futter.
[Schau – ich hatte Recht. Die liebt Dich gar nicht mehr. Die benutzt Dich nur noch, weil Du wie ein Hündchen alles für sie machst…]
Naja – und so geht das dann weiter. Ich habe schon Paare beobachtet, die sich getrennt haben, obwohl sie sich eigentlich liebten und keiner der gegenseitigen Vorwürfe wahr war.
Wir arbeiten jetzt schon seit sehr vielen Jahren mit Menschen und obwohl jeder Mensch mit seinem eigenen Paket zu uns kommt, endet unsere Begleitung in den allermeisten Fällen an ähnlichen Punkten. Menschen sind unzufrieden mit bestimmten Umständen und wissen nicht, wie sie diese ändern können.
Meist gelangen wir dann relativ zügig an einem ersten Zwischenstop, in welchem deutlich wird, was man tun müsste, um die „problematischen” Umstände zu lindern oder gar zu lösen. Das ist dann eigentlich immer der Punkt, wo sich die nächste Ebene zeigt: die Angst.
Man hat dann natürlich erstmal ganz viele Gründe, warum das nicht geht. „Ja, aber ich kann doch nicht…” oder „Ja, aber das geht doch nicht” beginnen sie meist. Doch eigentlich steht eine Angst dahinter, die uns eng macht und unser Leben beschränkt.
Doch auch im täglichen Leben können wir das beobachten. Eigentlich hinter jeder unangenehmen Eigenschaft steht eine Angst. Bei den anderen Menschen kann man das am Anfang des Weges besser beobachten als bei sich selbst, doch natürlich ist es bei uns selbst auch nicht anders.
Hinter Geiz steht die Angst zu wenig zu haben, ebenso hinter Gier.
Hinter Aggression steht die Angst selbst Opfer zu sein oder zu werden.
Du kannst die Liste enlos fortführen. Und: glaube mir bitte nicht einfach, sondern nimm meine Worte nur als Inspiration zu forschen. Schau, ob Du hinter all den vielen oberflächlichen Dämonen, den einen großen Teufel entdecken kannst.
Wenn Du das bei anderen Menschen tust, wirst Du den Pfad des Mitgefühls betreten, wenn Du es bei Dir selbst tust, wirst Du den Pfad der Selbsterkenntnis betreten. Beides lohnt sich sehr.
Eigentlich ist das ganz im buddhistischen Sinne. Dort sind es die drei Geistesgifte. Es sind die drei unmittelbarsten Ausprägungen der Angst, also die Stufe auf der sich die Angst als erstes zeigt, bevor es dann in zahlreiche weitere Zweige geht.
Also [rechts]: Zuerst die Angst. Die ist aber oft nicht unmittelbar wahrnehmbar.
Diese führt dann eigentlich immer zur Gier oder zur Aggression. Die Gier ist dabei die Anhaftung, also das haben wollen oder das nicht loslassen wollen. Die Aggression ist dagegen die Ablehnung, also das nicht haben wollen oder das loswerden wollen.
Daraus entstehen dann die zahlreichen Ausprägungen, wie zum Beispiel Eifersucht oder Konkurrenz oder Rechthaberei oder was auch immer.
Die Unwissenheit hat dabei eine ganz besondere Position, sie steht nämlich für die Gleichgültigkeit. Also den Kontaktverlust mit den Mitmenschen oder mit sich selbst. Dies zeigt sich dann zum Beispiel in Überheblichkeit oder Abgrenzung und Einsamkeit.
Im Buddhismus wird das Gegengift zu diesen Geistesgiften beschrieben als „Liebe und Mitgefühl”. Doch wie geht das? Wie kann ich mich in Liebe und Mitgefühl üben?
Nun, ich habe es oben ja schon erwähnt: indem ich überhaupt wahrnehme, dass hinter diesen unerwünschten Ausprägungen sowohl bei mir als auch bei meinen Mitmenschen die Angst steht, habe ich den ersten Schritt getan. Wie könnte ich zum Beispiel einen geizigen Menschen noch verurteilen, wenn ich seine Not wirklich „mitfühle”?
Nicht nur theoretisch, sondern wenn es mir gelingt meine Abwehr gegen das unerwünschte Gefühl des Geizes zu durchdringen und dann mit-FÜHLE, was darunter liegt? Keiner ist geizig oder gierig, weil er oder sie so wahnsinnig glüclich ist… ganz im Gegenteil
Doch meine Selbsterkenntnis findet nicht im anderen Menschen statt, sondern in mir selbst. Damit ich Liebe und Mitgefühl entwicklen kann, muss ich auch die Angst in MIR finden, erkennen und durchdringen. Ich muss dazu das Mitgefühl für mich selbst entdecken und entfalten.
Mal zu dem obigen Beispiel mit der Eifersucht.
[Die blöde Kuh. Hat sich schon seit gestern nicht mehr gemeldet. Die hat bestimmt etwas mit dem Thomas, diesem Deppen.]
Das löst in mir Gefühle aus. Und was passiert, wenn ich mich ihnen unterwerfe und nach ihnen handle, das haben wir ja schon gesehen. Wenn ich sie verdränge, wird auch nichts Gutes daraus entstehen, ich werde mich nur von der Liebe zu meiner Partnerin abspalten.
Aber was wäre, wenn ich der Eifersucht still halte? Wenn ich sie ganz fühle, ohne zu handeln? Dann zeigt sich mehr und mehr dahinter die Angst.
[Sie wird Dich verlassen]
Und dahinter vielleicht nocht tiefer
[Du wirst alleine sein]
Und wenn ich auch dem stillhalten kann und will, wird sich diese Angst wieder auflösen. Nicht direkt verschwinden, aber wieder mehr Teil meiner selbst werden. Ich kann sie halten und tragen.
Die Angst ist nichts Böses an sich. Sie stammt meist aus unverarbeiteten Kindheitserlebnissen und genauso sollten wir sie auch behandeln. Als einen schutzlosen Teil in uns und den anderen Menschen, dem man mit Mitgefühl und Liebe begegnen sollte.
Dann – nach und nach – wird man der Angst wieder ein Zuhause geben können und dadurch – nach und nach – wird sie heilen und verschwinden. Das ist kein leichter Weg – ganz im Gegenteil. Doch es ist ein sehr, sehr lohnenswerter Weg, der zu mehr Frieden und Verbundenheit führt – für mich selbst und die ganze Welt.
Ich wünsche Dir ein Leben voller Liebe und Mitgefühl – für Dich und alle Wesen auf und in dieser Welt.
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