Dirk

„Angst und Ängstlichkeit”
Das ist nicht das glei­che – es ist fast schon ein Gegensatzpaar.
Den Unter­schied zwi­schen Angst und Ängst­lich­keit zu erfas­sen – nicht zu ver­ste­hen, son­dern zu erfah­ren in sich selbst – öff­net das Tor zu einem frei­en und selbst­be­stimm­ten Leben.
Ich möch­te ger­ne den Unter­schied an einem klei­nen Bei­spiel erläutern:

Quelle: Wikipedia

Wenn ein wil­der Tiger vor Dir steht, dann ist es sehr sinn­voll Angst zu haben, denn die Angst gibt Dir die Chan­ce Dei­nen phy­si­schen Kör­per vor Scha­den zu bewah­ren. Dein Adre­na­lin pumpt hoch, Du bekommst über­mensch­li­che Refle­xe und eine kris­tal­le­ne Klar­heit Dei­ner Wahr­neh­mung. Da ist nur noch der Tiger, kei­ne Gedan­ken und Du siehst bin­nen Mil­li­se­kun­den, wel­chen Baum Du jetzt hoch­klet­terst um dem Tiger zu entkommen.

Anders ist es mit der Ängst­lich­keit. Ängst­lich­keit wäre, daß Du nicht mehr in den Schwarz­wald gehst, weil Du da even­tu­ell einem Tiger begeg­nen könn­test. In der Ängst­lich­keit pas­siert genau das Gegen­teil wie in der Angst: Dei­ne Wahr­neh­mung des Rea­len sinkt gegen Null. Da sind nur noch Gedan­ken und Dei­ne Hand­lun­gen sind nicht mehr geeig­net um das zu errei­chen, was Du errei­chen möch­test. Im Gegen­teil – wenn Du aus der Ängst­lich­keit agierst, wirst Du mit unglaub­li­cher Kon­se­quenz Dir immer und immer wie­der das kre­ieren, was Du eigent­lich fürchtest.

Die meis­ten Men­schen leben ein Leben in Ängst­lich­keit, beschrän­ken sich in ihrem Sein um nicht dem zu begeg­nen, was sie fürch­ten. Inter­es­san­ter­wei­se begeg­nen die meis­ten Men­schen sehr sel­ten dem, was wirk­lich Angst macht. Sie scheu­en vor der Angst vor der Angst.
Laß Dir das mal auf der Zun­ge zergehen:

„Scheust Du vor der Angst vor der Angst?”

Der Angst zu begeg­nen ist etwas sehr kraftvolles.
Eine gan­ze Indus­trie hat sich dar­auf gegründet:
Bun­gee-Jum­ping, Geis­ter­bah­nen, Gru­sel­fil­me, Abenteuer-Reisen…

Der Ängst­lich­keit zu begeg­nen ist auch etwas sehr kraftvolles.
Eine gan­ze Eso-Sze­ne hat sich dar­auf gegründet.

Wann immer Du der Ängst­lich­keit begeg­nest hilft Dir die Fra­ge: „Was ist eigent­lich JETZT? Gibt es gera­de einen Tiger und wenn ja wel­chen?” Damit ist nicht ein ver­mu­te­ter Tiger gemeint, son­dern ein rea­ler, der­zeit im Raum befindlicher.
Die Fra­ge: „Was ist gera­de hier und jetzt?” ist eine sehr macht­vol­le. Sie führt Dich weg von den krei­sen­den angst­be­setz­ten Gedan­ken und tief hin­ein ins Gewahrsein.

Alles Lie­be,

Dirk.

1 Kommentar zu „Ängst­lich­keit“

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