Die Ehr­lich­keit

Ehr­lich sein fängt bei Dir selbst an und endet dort auch wieder.
Ich hat­te in einem Semi­nar eine Teil­neh­me­rin, der es offen­bar nicht gut ging.

Ihr (eigent­lich sehr schö­nes) Gesicht war zu einer Mas­ke des inne­ren Schmer­zes ver­zerrt und sie saß sehr auf­recht – getra­gen von Dis­zi­plin – da. Als die Run­de an sie kam sag­te sie:
„Ich habe ges­tern etwas sehr schlim­mes erlebt, aber es ist gut jetzt. Der Schmerz darf jetzt gehen, ich bin bereit ihn loszulassen.”

Quelle: WikipediaEs hat aber nicht funk­tio­niert. Schein­bar war der Schmerz noch nicht bereit SIE los­zu­las­sen. So ist das mit der Ehr­lich­keit. Wäre sie zutiefst ehr­lich mit sich selbst gewe­sen und hät­te dar­aus gespro­chen, so hät­ten ihre Wor­te wohl eher so geklungen:
„Ich habe ges­tern etwas sehr schlim­mes erlebt, und es beschäf­tigt mich noch. Der Schmerz soll jetzt end­lich gehen, ich hal­te es ein­fach nicht mehr aus.”

Damit wäre der ers­te Schritt getan gewe­sen um den Schmerz zuzu­las­sen. Der Wider­stand gegen den Schmerz macht aus dem Schmerz das Leid. Das zulas­sen des Schmer­zes löst ihn auf und macht aus der gestau­ten Ener­gie wie­der einen Energiefluß.
Men­schen sind immer da unehr­lich, wo sie Angst haben. Inter­es­san­ter­wei­se erzeugt jedoch genau die­se Unehr­lich­keit genau das, was man durch die Lüge ver­mei­den möch­te. Es ist sehr loh­nens­wert, braucht aber enorm viel Mut, immer ehr­li­cher zu wer­den. Ehr­li­cher und noch ehr­li­cher. Anfangs mit der gro­ben Kel­le, spä­ter mit der Zahn­bürs­te in den Rit­zen und zuletzt mit dem „Ein-Haar-Pin­sel” zwi­schen den Ril­len der inne­ren Struktur.

Ehr­lich­keit zu Dir selbst und damit zur gan­zen Welt ist ein sehr direk­ter Weg um das Ego auf­zu­lö­sen und zu einem zutiefst fried­vol­len und erfüll­tem Leben…

Die oben erwähn­te Teil­neh­me­rin konn­te sich im übri­gen im Lau­fe des Semi­na­res zur Ehr­lich­keit ent­schlie­ßen. Sie wein­te eine gan­ze Wei­le, saß dann eine gute Zeit still und war auf ein­mal wie erlöst, wie ver­klärt da. Durch ihre Bereit­schaft sich ganz dem Schmerz hin­zu­ge­ben, konn­te die­ser sie schließ­lich loslassen.

Alles Lie­be,

Dirk.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen