„Die grausame Unberechenbarkeit des Lebens”
So nannte es am letzten Wochenende ein Seminarteilnehmer und meinte das, was ihm grundsätzlich Angst im Leben macht. „Man weiß einfach nie, was passiert. Da könnte wer weiß was passieren” sagte er.
Da hat er Recht. Doch ist das nicht genau das, was das Leben so – nunja – lebendig macht? Die meisten Menschen verwenden ihre gesamte Energie darauf das Leben so ‘beherrschbar’ wie möglich zu machen. Da gibt es Krankenversicherungen, Lebensversicherungen, Arbeitsunfähigkeitsversicherungen, Alterversicherungen, Reiserücktrittsversicherungen. Und doch findet all das statt: Krankheit, Tod, Arbeitslosigkeit, Alter und Reiserücktritte…
Ich glaube es kommt auf den Blickwinkel an, Spiritualität heißt doch eigentlich nichts anderes, als den Standpunkt zu wechseln: Ist das Leben für mich ein höllischer Abgrund voller grausamer potentiell möglicher Schicksalsschläge? Oder eher eine Quelle nicht versiegender Hinweisschilder, die halt immer deutlicher werden, je mehr ich in die mir undienliche Richtung stolpere?
Ich habe kürzlich einen sehr schönen Satz gelesen, der das wundervoll zusammenfasst:
„Die drittdimensionale Bühne der Äußeren Welt ist nicht Wirklichkeit an sich. Sie ist Projektion um Dich zu informieren und will solange modifiziert werden, bis sie heil ist…”
Alle ‘Rückmeldungen’ aus dem Leben dienen also einfach nur dem, daß Du Dir klarer wirst über Dich und die Rolle, die Du spielst. Dienen Deinem, bzw. DEM Wachstum.
„Viel Leid und Traurigkeit erwachsen aus dem Verkennen der Ereignisse, die im jeweiligen JETZT in Erscheinung treten. Die Weisheit, das jeweilige JETZT als Informationsüberbringer zu sehen und nicht als Strafe für auf sich geladene Schuld, ist der Schlüssel eines intelligenten Wesens mit seiner Welt und seiner ZEIT umzugehen.”
Na? Kommt da nicht Erleichterung auf?
Das Leben ist eine Art Schule mit sehr strengen, aber überaus sozial und fachlich kompetenten Lehrern. Lehrern mit Jahrmilliarden Lehrerfahrung, bei denen noch niemand sitzengeblieben ist.
Letztlich ist es so, dass Du sogar alles bist – Lehrer, Schüler und sogar die Erfahrungen – und dennoch kann Dir das Bild einer großen Schule sehr dienlich sein, wenn Dir das nächste mal die
„grausame Unberechenbarkeit des Lebens” begegnet…
Alles Liebe,
Dirk.